By Professor Dr. Med Felix Stern (auth.)
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Lernziele Die Klarung einschlagiger G run d beg r i f feist notwendige Voraussetzung fur das Verstandnis einer jeden Abhandlung. Der Leser wird deshalb auch bei diesem Lehrbuch zunachst mit dem spezifisch begrifflichen Instrumentarium vertraut gemacht, das der Arbeit zu grunde gelegt werden soll. Dies erscheint insbesondere auch deshalb als wichtig, weil die benutzten Begriffe in Literatur und Praxis bisher keine eindeutige Abgrenzung erfahren haben.
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Unterscheiden sich doch wesentlich von hypertonischen Erscheinungen; die Glieder lassen sich bewegen wie weiches Wachs, ohne Widerstand, und bleiben dann in der gegebenen Haltung. Diese Beschreibung ist wichtig; schon hier wollen wir betonen, daß es zwei verschiedene Formen dystonisch-kataleptischer Erscheinungen, solche bei Hypotonie und solche bei Hypertonie geben kann. Soweit ich verstehe, hat Mingazzini in der lethargischen Phase diese atonische Form der "Flexibilitas cerea" nicht gefunden, sondern nur kataleptische Erscheinungen mit weniger deutlicher Hypotonie, aber auch anscheinend ohne gleichzeitige hypertonische Symptome;.
Hall in England besonders oft ein- und doppelseitige Fazialislähmung fand. In dem eigenen Material fanden sich demgegenüber nur 14 mal ausgesprochene Störungen der Hirnnerven exkl. Störungen; der Einfluß der häufigen chronisch amyostatischen Fälle macht sich hier besonders bemerkbar. 3. Die Störungen der motorischen Funktionen. Wenn wir nach Abzug der nukleären Hirnnervenläsionen die für die Encephalitis charakteristischen Störungen des Bewegungsapparates betrachten, stoßen wir auf eine überraschende Mannigfaltigkeit der Erscheinungen, durch welche die Polymorphie des Krankheitsbildes besonders bedingt wird.
Hier in Göttingen wurden diese Syndrome,. wie E. Schul tze bereits mitgeteilt hat, ganz besonders häufig gesehen. Unter 106 Fällen zeigten nicht weniger als 58 Fälle ausgesprochene chronische ämyo-· ~ Klinik der epidemischen Encephalitis. 40 statische Erscheinungen 1 ). Die Häufigkeit dieser Fälle unter unserm Material mag darauf beruhen, daß der Hauptencephalitisschub in unserer Gegend in die Frühjahrsmonate des Jahres 1920 fiel. Meist suchten diese Kranken erst wegen dieser Erscheinungen, die sich nach einer "Kopfgrippe" nicht bessern wollten, die Klinik auf, oft unter falscher Diagnose vom Arzte geschickt.