Moralkommunikation der Macht: Politische Konstruktion by Karsten Fischer

By Karsten Fischer

Von der Antike bis in die Gegenwart werden sozial-moralische Qualitäten als politisches challenge verhandelt, auf das entweder mit dem Erfordernis guter Intentionen geantwortet wird, oder aber mit dem Vertrauen auf stabile Institutionen. Dieser Unterschied bestimmt die wohlfahrtsstaatlichen Entwicklungen in Deutschland, Frankreich und den united states und lässt sich in fünf Fallstudien nachvollziehen: In Ludwig Erhards Konzept der "Formierten Gesellschaft", der Moralkommunikation im deutschen Wiedervereinigungsprozess, der Reformrhetorik der Regierung Schröder, George W. Bushs "Compassionate Conservatism" und dem "wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt" als Zielbestimmung der Europäischen Union zeigt sich dabei, wie die Berufung auf soziale Kohäsion der Begründung staatlichen Handelns dient.

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Zur Semantik geschichtlicher Zeiten, Frankfurt/M. 213. ^' Vgl. Herfried Miinkler: Politische Tugend. , in: Ders. ): Die Chancen der Freiheit. Grundprobleme der Demokratie, Miinchen 1992, S. « ^^ Hellmut Flashar: Aristoteles, in: Grundriss der Geschichte der Philosophic. Die Philosophic der Antike, begr. v. v. Hellmut Flashar, Bd. 3, Basel/Stuttgart 1983, S. 175-457, 346 t Vgl. zur politischen Dimension ethischer Tugend bei Aristoteles Gunther Bien: Die Grundlegung der politischen Philosophic bei Aristoteles, Freiburg/Miinchen 1973, S.

134 ff. '^^ Vgl. , S. 123 f. Zur schottischen Moralphilosophie vgl. ): Wealth and Virtue. The Shaping of Political Economy in the Scottish Enlightment, Cambridge 1983; John G. A. Pocock: Virtue, Commerce and History. Essays on Political Thought and History, Chiefly in the Eighteenth Century, Cambridge 1985. '^^ Heinz Schilling: Aufbruch und Krise. Deutschland 1517-1648, Berlin 1988, S. 313 ff. Vgl. ebd. ): Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 1, Stuttgart ^ 1992, S. XXII-XXIV. '^^ Winfried Schulze: Vom Gemeinnutz zum Eigennutz.

S. Thomae Aquinatis Summa Theologiae, Pars IP IP^ q. 2 (S. Thomae Aquinatis Summa Theologiae, cura et studio Sac. Petri Caramello, Turin/Rom 1952, S. 213): »Ad tertium dicendum quod regimen tyrannicum non est iustum: quia non ordinatur ad bonum commune, sed ad bonum privatum regentis, ut patet per Philosophum, in III Polit. « Vgl. Antoine Pierre Verpaalen: Der Begriff des Gemeinwohls bei Thomas von Aquin. Ein Beitrag zum Problem des Personalismus, Heidelberg 1954, S. 70 ff. , S. F. *'^ Vielmehr avancierte der Gemeinwohltopos im Rahmen seiner Repolitisierung zwischen dem 12.

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