Freunde, Feinde oder Klassenteam?: Empirische by Sina-Mareen Köhler

By Sina-Mareen Köhler

Globale Schulen wie die 'Internationale Schule' in Deutschland und die 'Deutsche Auslandsschule' in Japan rahmen den schulischen Zusammenhang durch die Ausrichtung des Schulprofils nicht nur auf die curricularen Lern- und Bildungsprozesse, sondern auch auf die pädagogisch-professionelle Unterstützung der Kinder, Jugendlichen und Familienangehörigen in der Migrationssituation. Schule als organisatorischer Rahmen bietet hier die einzige gemeinschaftliche Erfahrungs- und Erlebnisbasis für die friends, die als kollektive Praxen, Orientierungen und Reflexionen empirisch untersucht werden. Im Einzelnen zeigt die Studie auf, dass Peerbeziehungen als existentielle performativ vollzogene Beziehung zu rekonstruieren sind. Zudem sind sie als reflexive Beziehungskonstruktion dekonstruierbar und es wird klar, dass eine systematische Auseinandersetzung mit den individuellen Selbstauskünften zur Bestimmung der Reziprozität der Peerbeziehung erforderlich ist. Erst dann ist zu verstehen, wer Freund oder Feind ist oder ob eine Klasse tatsächlich als 'Team' agiert. ​

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Allerdings kann kein Zusammenhang zur Freundschaftsqualität hergestellt werden (vgl. Wagner/Alisch 2006, S. ). Abgrenzung und Vergemeinschaftung in Gruppierungen scheinen zum Alltag der schulischen Peers zu gehören. Doch die Ritualstudien von Wagner-Willi (2005) sowie Tervooren (2001) beschreiben die Praxis des euphorischen Spiels, welches Grenzen schwinden und die gemeinschaftliche Interaktion in den Vordergrund treten lässt. Dabei bildet nicht die emotionale Verbundenheit mit den Interaktionspartnern oder deren Status die entscheidende Orientierungsfunktion, sondern das Wissen um die Spielregeln und die Fähigkeit zur Ausführung.

Adler/Adler 2003). Eine engere freundschaftliche Bindung wird den kleineren Gruppierungen mit mittlerem Rang zu gesprochen, den middle friendship circles, die sich durch eine weniger hierarchische Strukturierung auszeichnen. Erklärt wird die engere freundschaftliche Bindung von den Forschern allerdings nur mit Hinweis auf den kleineren Personenkreis und somit intensivere Interaktionen. Die in middle friendship circles Eingebundenen betonen ihren Zusammenhalt und fehlende Gemeinheiten untereinander.

Wagner-Willi 2005, S. ), in den Hintergrund. 36 2. Forschungsstand und Wege zur empirischen Fassung des Gegenstandes werden. Hierbei handelt es sich erstens um das Konzept des heimlichen Lehrplans sowie dessen Anbindung an die Unterscheidung einer Vorder- und Hinterbühne in der Schule und den damit verbunden Begriff der Schülertaktiken (vgl. Zinnecker 1975; Hargreaves 1972). Zweitens geht es um den labeling-approach als Praxistheorie subkultureller Schülergruppen (vgl. Bird 1980; Willis 1977). Den theoretischen Ansätzen gemeinsam ist eine implizite Auffassung von einer Trennung institutionell-schulbezogener und persönlich-beziehungsbezogener Interaktionen, die von vornherein als spannungsreich gesetzt wird.

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